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Trauerwald

by Schattendasein

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1.
Längst verdorrte Kinderaugen Starren mit erzürnten Blicken Aus den Särgen ihrer Hoffnung In die düstre Nacht hinaus Trotzend den seichten Schleiern Und dem dornenbehangenem Gestrüpp Welches garstig die bedrückende Luft zerreißt Und die feuchten Nebel gierig zerfetzt Entgeht keine noch so ungewollte Regung Den stillen Herrschern des Moores Weder menschlich Wesen Noch bitterer Gedanke Setzte jemals Fuß auf das grüne Moos Dieses morgentau-verzierten Hains Der geboren in Unschuld Schon seit vielen Jahren verdorben Und durch lechzende Fäulnis befallen Von allem Guten gereinigt wurde
2.
Sofern welke Monde fahl auf uns scheinen Ein Irrlicht im Einklang zur Gewissheit steht Sofern böse Träume schal um uns weinen Und ein Christ das Zeichen des Glaubens verdreht Sofern die Sterne nicht am Himmel stehen Die Ebbe der Flut ihre Rückkehr verweigert Sofern des Tages Licht niemals wird gesehen Und sich die Nacht in Unendlichkeit steigert Sofern uns der Schmerz am Leben erhält Die Seele unaufhaltsam dem Ende entrinnt Sofern nur ein Herz unsrer Gunst verfällt Und die Zeit zu ermüden beginnt Sofern falscher Glaube bestrebt ist nach Sünde Ein hungerndes Tier auf die Beute verzichtet Sofern ein seniler Prophet es verstünde Und von dem Ende der Tage berichtet Sofern wir sind Sofern wir leben Bleiben wir blind Wird uns keiner vergeben...
3.
Ein unberührter Bach, sanft, weich und leise Trägt gefallene Blätter in gefährlicher Not Auf seine eigensbestimmte triumphierende Weise Vorbei an einem gekentertem Boot Durch die unheilvollen Kanten einer felsigen Schneise Vom Blute der Toten gefärbt in tiefstem Rot Schickt die stummen Begleiter auf die ungewollte Reise Hinein in ihren erlösenden Tot Wir, die wir unrein Wir sind wie der Bach Entspringen altem Gestein Sind erschaffen aus Schmach Führen der Menschen leere Hüllen Werden sie alle in Wissen ertränken Um die Reihen unsrer Gefährten zu füllen Und der Welt neue Bäche zu schenken Wir, die wir ungnädig Wir sind wie die Blätter Fallen fast stetig Auserkoren als Retter Überkommen schwache Wesensmassen Die ihre Kinder in Hochmut ausbrüten Um die Heuchler und Falschen zu fassen Und in Unmut und Rache zu wüten
4.
Erhellt vom dunklen Lichte Wird ein Reigen später Wut Des Klagens wehe Stunde Berauben ihrer Glut Getaucht in schatt´ge Farben Ein demaskiertes Leid Auf Kampfe´s Erde schleichend Zur Missetat bereit Aus dem Schoß der Furcht vertrieben Werden meiner Träume Wesen Entbehren purer Fäule Gift Des wahren Gottes Schrift verlesen Wider meines Willens Sollst du kläglich heut versagen Wider meines Willens Sollst du Pein und Schmerz ertragen Befleckte Jugend Nie mehr wirst du sein Wirst keine Früchte tragen Keine Trauben für den Wein Desillusionierte Worte Berauschen meinen Geist Verheißen Tod und Stille Sind von tiefsten Orten her gereist Verließe einst´ger Sorgen Entsperren ihre Gitter Entlassen ihre Wut Und küren mich zum Ritter Wider meines Willens Werd ich heute sterben Wider meines Willens Werd ich die Welt beerben
5.
Wehe, wenn mir mein Augenlicht geraubt Die Wunder des Sehens mir für immer verborgen bleiben So werde ich gezwungen sein im Dunkel zu taumeln Wie ein Tölpel hilflos im Versagen seiner Sinne Wehe, wenn meine Stimme versagt Ich meine Feinde auf nie mehr verspotte Kein böser Gedanke meinen Lippen entweicht Kein einz´ges Wort Blasphemie verkündet Wehe, wenn mein Gehör mich verlässt Kein lieblicher Ton heran an mein Ohr dringt So wird weder Lobgesang noch schamlose Rüge Meinen untrüben Geist bekümmern noch sorgen Wehe Dir, der du kreuzt meine Wege Auf immer sollst du wandern in Buße Wende dein Angesicht ab meiner Gestalt Und verbreite die Nachricht vom gescholt´nem Vasall
6.
Knarrig biegen Äste laut Brechen, bersten, schnellen Geduldig wird roh Fleisch zerkaut Von schmatzenden Gesellen Zögernd nur, ein Busch gibt preis Zwei grambestirnte Schatten Kniend, auf ihr Selbstgeheiß Wie unersättlich` Ratten Wispernd unter langen Haaren Dort ein reglos Weibsbild stöhnt Wo sich frische Maden paaren Und die Nacht den Tag verhöhnt Wie ein Stückchen Fleisch, so nackt Mit Haut so weis und zart Wird sie mit grober Hand gepackt Hinfort vom üblen Ort gekarrt Denn ward es nicht die Schuld der Schergen Das ein harmlos` Mädchen im Unterholz ruht So gelang es dem Täter fast zu verbergen Was ein gemeiner Bürger des Nachts alles tut Und fast schon wurden die Schergen verurteilt Für ein Übel, welch der Vater der eig´nen Tochter getan Doch wird der Wald nicht untätig sein Der Verbrecher ein schlimmes Schicksal erfahr´n Werden Diener mit stumpfen Keulen richten Dem Leid einen passenden Schuldner zuweisen Ihn hängen an ergrauten Fichten Und am Ende dann doch das Weibsbild verspeisen ?

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released May 24, 2017

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